Die Referenten Prof. Dr. Hans van Ess und Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer beleuchten in ihren Vorträgen die Geschichte der chinesischen Provinz Xinjiang und ihre geopolitische Bedeutung im historischen Kontext. Dabei werden sowohl die wechselvolle Geschichte der Verbindung der Uiguren mit dem Gebiet Xinjiang und die Rolle von Angehörigen anderer turksprachiger Völker in der Region als auch die besondere Bedeutung des Tarim-Beckens als multiethnischer Verkehrs- und Begegnungskorridor zwischen Europa und Mittelasien einerseits und Ostasien andererseits betrachtet. Die Vorträge bauen auf den Beiträgen der Referenten im neu erschienenen Sammelband „Xinjiang – eine Region im Spannungsfeld von Geschichte und Moderne. Beiträge zu einer Debatte“ (LIT Verlag 2024) auf.
Prof. Dr. Hans van Ess ist Professor für Sinologie am Department für Asienstudien der Ludwig-Maximilians-Universität München und dort gleichzeitig Vizepräsident für den Bereich Forschung. Von 2015 bis 2023 war er Präsident der Max Weber Stiftung. Seit März 2023 fungiert er als China-Sonderbeauftragter des Stiftungsrates. Er hat zahlreiche Artikel und Bücher zum Thema China und Konfuzianismus veröffentlicht und sich als langjähriger China-Experte in Deutschland aber auch global einen Namen gemacht. Im März 2023 erschien seine Übersetzung der „Gespräche des Konfuzius“ im C.H. Beck Verlag.
Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer lehrt seit 1981 auf ostasiatischen Lehrstühlen in München und Göttingen. Von 1993 bis 2015 war er Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, von 2016 bis 2023 leitete er als Seniorprofessor das China Centrum Tübingen. Seit 2024 ist er Direktor des EuroAsia-Institut für Kultursysteme. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zur chinesischen Religions-, Kultur- und Literaturgeschichte sowie Herausgeber der Schriften Max Webers über Indien und China in der Max Weber Gesamtausgabe. Rezente Publikationen beinhalten Chinas leere Mitte. Die Identität Chinas und die globale Moderne (Berlin 2018), Der Edle und der Ochse. Chinas Eliten und ihr moralischer Kompass (Berlin 2022) sowie Ironie und Wahrheit. Theorie einer weltoffenen Verständigung (Berlin 2024).
Termin: Montag, den 17. Februar 2025, 18.15 Uhr
Veranstaltungsort:
Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin
Goßlerstr. 2-4
14195 Berlin