Als der junge Deutsche Wilhelm Wendt 1899 in Hongkong an Land geht, ahnt er nicht, was ihn erwartet und wie sehr China sein Leben und das seiner Kinder prägen wird. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es ihm, in dem für ihn fremden Land und der europäischen Kolonialgesellschaft seinen Platz zu finden. Schließlich trifft er aus gesellschaftlichen Zwängen eine Entscheidung für sein Leben, die weitreichende Folgen hat. Erst seine Enkelin kommt dem Familiengeheimnis mehr als hundert Jahre später auf die Spur, als sie nach dem Tod ihrer Mutter in alten Unterlagen die Geschichte ihrer Familie in China erkundet. Ihre Nachforschungen rücken das Bild einer Chinesin in der Fotosammlung der Familie in ein neues Licht.
Hilke Veth, selbst in Shanghai geboren, lässt in ihrem Roman die Geschichte der »Chinadeutschen« aus der Perspektive einer Familie lebendig werden und gibt Einblicke in das Leben in den Handelsmetropolen entlang der chinesischen Ostküste vor dem Hintergrund von politischen Machtkämpfen, Kriegen und den gesellschaftlichen Umbrüchen in China und Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Hilke Veth arbeitete als Journalistin, Dozentin, Dramaturgin und Autorin für den Rundfunk, war von 1995 bis 2011 als Hörspielredakteurin beim NDR und ist jetzt freiberuflich tätig. Sie ist in China geboren, studierte nach dem Abitur Literaturwissenschaft und Soziologie in Hamburg, Berlin und Berkeley, Kalifornien, und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Geschichte und Gegenwart ihres Geburtslandes.
Im Anschluss an die Präsentation wird die Autorin gerne ihr Buch für Sie signieren.
Hilke Veth: Abschied von Shanghai? Maskee! Pirmoni Verlag 2024, 344 S.